Nachhaltige Wertschöpfung

Scholz Recycling GmbH setzt beim Umschlag auf Cat Technik der neuen Generation 

Trennen, sortieren, schneiden, sieben, pressen: Bis Stahlschrott und -legierungen sowie NE-Metalle wieder ein zweites Mal in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden können, sind viele einzelne Arbeitsschritte nötig. Dass diese aber immer wichtiger werden, belegen die Fakten: Mit Schrottrecycling lassen sich bis zu 80 Prozent Energie und 75 Prozent an CO2 im Vergleich zur Primärproduktion spa-ren. Ein Unternehmen, das sich seit über 150 Jahren der nachhaltigen Aufbereitung widmet, ist die Firmengruppe der Scholz Recycling GmbH. An ihrem Standort Fichten-berg unterstützen ein neuer Cat Radlader 950 und Cat Umschlagbagger MH3026 dabei, Wertschöpfung zu betreiben. Späne, Blech- und Stanzabfälle, aber auch Stahlträger, Gleisschwellen und Buntmetalle: Das alles wird von der Scholz Recycling GmbH für Stahlwerke und Gießereien aufbereitet. 

Güterwaggons, vollbeladen mit Schrott, zieht die firmeneigene Werkslokomotive über den Gleisanschluss des Geländes in Fichtenberg. Sie müssen ent- und dann wieder beladen werden. Sechs eigene Lkw und Fahrzeugeinheiten von Zulieferern passieren die Waage und kippen nach einer Überprüfung der Ware und der Lieferdokumente ebenfalls ihre Fracht ab. Schon stehen Umschlagbagger in Position, die das Material mithilfe eines Greifers entsprechend sortieren und trennen. Die zentrale Anforderung auf dem rund 65 000 Quadratmeter großen Platz lautet: Sortenrein muss die Aufbereitung erfolgen. 

Beim Einsatz geht es nicht gerade zimperlich zu, sondern eher hart zur Sache, und das be-ansprucht die Baumaschinen. Der Standort unterhält deswegen eine eigene Werkstatt samt Schlosserei, denn zu schweißen und schrauben gibt es immer was, um die Technik in Schuss zu halten. Vorsorglich werden entsprechende Vorkehrungen bei der Ausrüstung getroffen. So hat der neue Cat Radlader 950 beispielsweise Vollgummireifen mit Profileinschnitten erhalten – das verhindert Plattfüße. Auch die Hochkippschaufel wurde für den Schrotteinsatz besonders verstärkt. Immer wieder fährt die Baumaschine damit in ein Hauf-werk voller Späne und beschickt dabei die Produktionsanlagen. Darüber hinaus übernimmt der neue Cat 950 auch die Beladung von Waggons und Lkw. Zur Unterstützung erhielt er daher eine Dachkamera, damit der Fahrer sieht, wie weit fortgeschritten bereits die Verladung ist. 

So wie bei den groben Blechen und großflächigen Stahlteilen kommt es auch bei den feinen Spänen im Vorfeld auf die entsprechende Vorsortierung an: Größere Störstoffe müssen aus-sortiert werden. „Sie sind Gift für die Brikettierpresse“, erklärt Holger Hölldampf, Werkstattorganisator am Standort Fichtenberg. Doch es wird hier nichts verschwendet – Ressourcenschonung ist hier allgegenwärtig: Neben Schrottschere, Paket- und Brikettierpressen betreibt das Unternehmen auch eine Kupfergranulieranlage zur Rückgewinnung von hochreinem Kupfer. Umschlagbagger arbeiten auf dem Gelände Hand in Hand zusammen und leisten die Vorarbeit für die Presse, Scheren und Schredder. Das gilt auch für das neue Mitglied im Fuhrpark: den Cat MH3026. Seine Hauptaufgabe ist die Sortierung von Schrott. Dieser muss bedarfsgerecht zerlegt werden – seine Abnehmer befinden sich in ganz Europa. Den neuen Cat Umschlagbagger und Radlader lieferte der Zeppelin Konzernkundenbereich an die Scholz Recycling GmbH, die darüber hinaus noch drei weitere Geräte abgenommen hat. „Die Entscheidung sehen wir auch als Bekenntnis, dass wir uns zu einem ernstzunehmenden Partner im Recycling entwickelt haben, der an einer langfristigen Partnerschaft interes-siert ist, und sich unsere Maschinentechnik der neuen Generation inzwischen stark am Markt behaupten kann“, so Henning Jansen, Verkaufsleiter Geschäftsbereich Konzernkunden, der die Firmengruppe zusammen mit Alexander Tress, Verkaufsleiter Materialumschlag sowie Recycling Sales Manager bei Zeppelin in Baden-Württemberg, und den Vertriebs- und Ser-vicekollegen betreut. Der Bagger ersetzt von der Maschinengröße her eine vergleichbare Maschine – beim Radlader wurde eine Nummer größer gewählt. „Es ist gut, wenn man noch etwas Reserven in der Hinterhand hat und nicht immer nur auf Anschlag fahren muss, um die maximale Leistung auszuschöpfen“, meint Alexander Tress. 

Im Vorfeld der Investitionsentscheidung gab es eine Vorführung, bei der Mitarbeiter der Scholz Recycling GmbH die Technik ausprobieren und im Hinblick auf Fahrerkomfort, Ar-beitssicherheit und Leistung testen konnten. „Kraft und Geschwindigkeit haben uns über-zeugt“, so das Urteil von Holger Hölldampf. Doch nicht nur bei der Demo konnten Zeppelin und Cat punkten, sondern dann auch beim Preis-Leistungs-Verhältnis, erklärt Stefan Mord, Leiter Einkauf bei Scholz Recycling. „Wichtig ist uns, dass so eine Investition in Maschinen-technik keine Einzelentscheidung vom Einkauf ist, sondern wir uns mit den Standorten und den Mitarbeitern vor Ort auch abstimmen. Jeder Standort hat ein gewisses Mitspracherecht und legt Wert auf Aspekte, die ihm wichtig sind.“ Das unterstreicht auch Maurice Kurz, Nie-derlassungsleiter vom Standort Fichtenberg bei der Scholz Recycling GmbH. „Langjährige Mitarbeiter mit umfassender Erfahrung tragen unser Geschäft, das sehr produktionstief ist“, erklärt er. Abzulesen an den acht Aggregaten auf dem Schrottplatz. „Um Lagerzeiten zu reduzieren und Bestände gering zu halten, setzen wir daher auf kurze Verweilzeiten“, ergänzt Maurice Kurz.

Für den Betrieb am Standort zählt darum auch die Serviceverfügbarkeit. Dafür muss die Zeppelin Niederlassung Böblingen sorgen, die kurze Reaktionszeiten gewährleisten muss. Denn die Geräte sind tagtäglich im Einsatz. „Wir haben hier kein Ersatzgerät als Reserve. Wichtig ist daher die Zuverlässigkeit“, macht Holger Hölldampf die Dringlichkeit deutlich. Hier soll in Zukunft die Ferndiagnose über den Remote Service die Wartung der Baumaschinen bei der Fehlersuche unterstützen. Diese greift auf Echtzeit-Maschinendaten zurück, sodass der Zeppelin Service vom Büro aus Diagnoseprüfungen an der angeschlossenen Maschine durch-führen und das Problem schnellstmöglich beheben kann. Ein Weiterarbeiten mit den Maschinen ist somit gewährleistet. Sollte ein ernstes Problem vorliegen, kann der Servicetechniker gleich mit den dafür benötigten Ersatzteilen und Werkzeugen anrücken – das spart Geld für den Anfahrtsweg und Zeit, weil er gleich loslegen kann. „Hier steckt viel Potenzial dahinter, was für uns von großem Interesse ist und wir genau beobachten werden“, meint Stefan Mord. 

Mit dem Cat 950 wurde ein Radlader gewählt, der erstmals mit einer Joystick-Steuerung be-dient wird. „Daran haben sich die Fahrer schnell gewöhnt. Für sie ist die Bedienung damit sehr entspannt und ergonomisch besser für den Rücken“, so Holger Hölldampf. Das alles trägt im Unternehmen zur Nachhaltigkeit bei. Im Fall der neuen Cat Geräte kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu, der den Einkauf und den Standort Fichtenberg überzeugen konnte. Dazu Stefan Mord, Leiter Einkauf: „Ein geringer Spritverbrauch durch den Stufe-IV-Motor verursacht weniger CO2-Emissionen. Außerdem bescheinigt das Gütesiegel „Blauer Engel“ am Umschlagbagger, dass damit lärm- und somit emissionsarm gearbeitet werden kann, selbst wenn die Maschine unter Volllast läuft, und das kommt unserem Standort in Fichten-berg sehr entgegen.“ Ausgerichtet ist das Gerät mit seinem mehrschaligen Polypgreifer und Fassungsvermögen von 600 Litern auf einen hohen Materialumsatz gepaart mit großer Reichweite und schnellen Taktzeiten – selbst bei einer maximalen Reichweite von 13,4 Me-tern steht der Bagger stabil – das ist die Ausgangsbasis für einen zuverlässigen und siche-ren Betrieb im Schrottrecycling. 

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