Er soll äußerlich herausstechen und sich vom restlichen Maschinen-park abheben. Der neue Cat M318 ist der 50 000. Mobilbagger, der bei Caterpillar einen neuen Produktionsrekord einläutete. Noch in typischer gelber Lackierung verließ er das Werk in Grenoble in Richtung Denkendorf. Dort unterhält das Stuttgarter Bauunterneh-men Wolff & Müller seine Logistiksparte, welche die Jubiläumsmaschine dann im roten Wolff & Müller Branding von der Zeppelin Niederlassung Böblingen in Betrieb nahm. Sie macht mit grünen Gestaltungselementen auf die Nachhaltigkeitsoffensive aufmerk-sam: Bei Wolff & Müller werden in diesem Jahr verschiedene Projekte für mehr Nach-haltigkeit an- und umgesetzt, die sich an die folgenden Anspruchsgruppen des Unter-nehmens richten – Mitarbeiter, Kunden, Baupartner sowie Umwelt und Gesellschaft.
„2023 widmen wir der Nachhaltigkeit – 2022 war das Jahr der Digitalisierung, die wir natürlich auch weiter vorantreiben“, erklärt Torsten Schuckert, Leiter der Serviceeinheit Logistik. Teil der aktuellen Nachhaltigkeitsoffensive sind nicht nur interne Projekte, sondern zukunftsfähige Baumaterialien wie CO2 -reduzierter Beton oder Niedertemperatur-Asphalt, die genauso ver-folgt werden wie eine bessere Abfallperformance oder die Integration von Umweltdaten in di-gitale Bauwerksmodelle.
Nachhaltigkeit steht bei Wolff & Müller seit drei Generationen im Fokus. Schon der Firmen-gründer Gottlob Müller hatte den Anspruch, jegliche Verschwendung zu vermeiden. Seine Hal-tung ist als Gottlob-Müller-Prinzip im Unternehmen verankert. Dazu Dr. Albert Dürr, der das Familienunternehmen als Geschäftsführender Gesellschafter in dritter Generation führt: „Für Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft ist es wichtig, die Bauprozesse so zu gestalten, dass weder Zeit noch Geld, Ressourcen oder Energie verschwendet werden. Das tun wir mit Technolo-gien, aber auch mit Lean Management und dem modularen Bauen. Im Bereich Digitalisierung setzen wir vor allem auf BIM und verstehen diese Methode ganz bewusst als Building Infor-mation Management. Denn es geht uns um das Management von Informationen entlang des Produktlebenszyklus eines Bauwerks – auch das ist eine wichtige Voraussetzung für nachhal-tiges Bauen.“
Seit 2010 arbeitet Wolff & Müller als erstes deutsches Bauunternehmen CO2-neutral. Das bedeutet unter anderem, der Energieverbrauch wird systematisch erfasst, um ihn mithilf besonders effizienter Maschinen und Technologien sukzessive zu senken. Seinen Beitrag dazu wird auch der neue Cat Mobilbagger leisten, der für eine neue Maschinengeneration steht und mit dem weiter Energie im Maschinenpark gespart werden soll. „Sparsamere Geräte bringen natürlich nicht nur der Umwelt Vorteile, sondern auch ökonomisch“, erklärt Torsten Schuckert. Selbst wenn nach wie vor der konventionelle Cat Dieselmotor C 4.4 die nötige Leistung von 129 kW (176 PS) für den Mobilbagger generiert, so ist dennoch durch den aktu-ellen Emissionsstandard der Stufe V eine Kraftstoffersparnis garantiert und damit verbunden sind auch weniger CO2 -Emissionen. Wesentlicher Effekt: Durch den Modellwechsel im Ma-schinenpark von Wolff & Müller werden somit auch die Betriebskosten gesenkt. So zeigt sich auch hier: Ökologie und Ökonomie gehen Hand in Hand – wirtschaftliche Unternehmensfüh-rung und verantwortungsvolles Handeln gehören zusammen.
Da die Baumaschine innerhalb der Tief- und Straßenbaustellen anders als ein Kettenbagger schneller umzusetzen ist und dann kein Tieflader nötig ist, lassen sich Transporte und somit CO2 vermeiden. Einen Sprung nach vorne, was die Effizienz betrifft, wird durch leistungsstarke Mittel- und Hochdruck-Hydraulik speziell für Anbaugeräte erreicht. Den Wechsel der Anbau-geräte unterstützt wiederum der vollhydraulische Schnellwechsler Oilquick, auf den Wolff & Müller als einer der ersten Baubetriebe überhaupt seit vielen Jahren setzt und der dazu bei-trug, Abläufe auf der Baustelle zu verbessern. Dieser ist seit 2006 obligatorisch für Mobilbag-ger. Die Philosophie dahinter: Bagger werden zu Trägergeräten und können auf ein Arsenal an Tief-, Sieb- und Grabenräumlöffel sowie Greifer und Anbauverdichter zurückgreifen. „Damit kann eine Maschine vielseitig verwendet werden. Die Konsequenz: Wir sparen wiederum Res-sourcen ein, wenn wir dann nicht mehrere Geräte vorhalten müssen“, so Torsten Schuckert.
Die neu entwickelte elektrohydraulische Vorsteuerung und weitere Verbesserungen am Hyd-rauliksystem pushen die Effizienz der Maschine. Integriert ist eine 2D-Steuerung, die auf 3D erweitert wurde. Denn Mobilbagger arbeiten in dem Unternehmen auf Baustellen seit ein paar Jahren mit GPS-Steuerung. Damit verbunden sind eine hohe Präzision und weniger Nachar-beiten, was Einsparungen bei Zeit und Kosten mit sich bringt. Und wenn ein Bagger nicht so lange läuft, stößt er folglich weniger Emissionen aus.
Nachhaltigkeit heißt jedoch mehr als Emissionen zu vermeiden: Es geht auch um Arbeits-schutz und -sicherheit. Bessere Ein- und Ausstiege reduzieren Unfallgefahren. Eine flache Motorhaube, große Front-, Heck- und Seitenfenster sowie kleine Kabinensäulen erlauben eine verbesserte Sicht auf den Arbeitseinsatz und um die Maschine herum. Serienmäßige Rück- und Seitenkameras verbessern die Sicht zusätzlich. Visko-Lager reduzieren die Kabinenvib-rationen, was die Ermüdung des Fahrers verringert, während leicht zugängliche Bedienele-mente den Bedienkomfort erhöhen.
Wolff & Müller hat eine Vielzahl an Cat Mobilbaggern der verschiedenen Serien in Betrieb genommen und mitgeholfen, das Baumaschinenmodell weiterzuentwickeln. Das bedeutet aber auch, dass wir unseren Baupartner Zeppelin immer herausgefordert haben, neue Technologien auf den Weg zu bringen und gemeinsam noch besser zu machen“, so Torsten Schuckert. Das gilt beispielsweise für die Telematik der Baumaschinen und diese an das Flot-tenmanagement anzubinden. „Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Baupartnern bestmögliche Bauabläufe, effiziente Begleitprozesse, störungsfreie Baufortschritte sowie innovative und wirtschaftliche Lösungen zu generieren. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit wollen wir vertiefen und sind gerne bereit auch bei der nächsten Maschinengeneration an Mobilbaggern unsere Ideen und Vorstellungen einzubringen“, ergänzt der Leiter der Serviceeinheit Logistik.