Innovation mit Beton für die Landwirtschaft ist der rote Faden, der sich durch die gesamte Geschichte der Firma Van der Velden Beton zieht. Daher benannte die dritte Generation Van der Velden denn auch das Unternehmen in „Anders Beton“ um. Seit der Gründung im Jahr 1964 in Meer hat sich das Unternehmen zu einem der größten Betonhersteller für die Landwirtschaft in Europa ausgewachsen.
Der Motor dieses Wachstums war das Bereitstellen von innovativen Lösungen für die Probleme, die sich in der Landwirtschaft, hauptsächlich in der tierischen Erzeugung, stellten. Und trotz der Krise hat Anders Beton noch eine große Zukunft vor sich. Der kaufmännische Leiter Dominique van der Velden, Sohn und Enkelsohnder Gründer, strahlt auf jeden Fall so viel Zuversicht aus wie ein Pionier.
Die Landwirtschaft gewählt
Kees van der Velden, ein niederländischer Bauernsohn, der zum Arbeiten nach Belgien kam,begann im Jahr 1964 in Meer mit der Hilfe eines Landwirts, Betonplatten herzustellen. Er handelte auch mit Baustoffen, um seine Idee zu finanzieren.
„Mitte der 1960er Jahre kamen die Spaltenböden aus Beton auf“, erinnert sich Dominique van der Velden, „und mein Großvater hat sich sofort darauf eingestellt. In den 1970er und 1980er Jahren wurde in neue Produktionslinien investiert.“
Dominique van der Velden betont, dass das Wachstum stets auf eigenen Entwicklungen beruhte. Im Jahr 1988 übernahm Jan van der Velden, Sohn von Kees und Vater von Dominique, das Unternehmen, doch fokussierte er sich gänzlich auf Beton für die Landwirtschaft. Zu diesem Zeitpunkt wurde ein Umsatz von 120 Millionen belgische Franken erzielt. Heutzutage entspricht dies 26 Millionen Euro. Diese Summe wurde mit 80 Mitarbeitern erwirtschaftet. „Seit dem Jahr 1988 hat sich auch so einiges getan“, merkt Dominique van der Velden an. „Die Produktion wurde systematisch bis zu den maximalen Möglichkeiten an unserem Standort in Meer hochgetrieben. Im Jahr 1999 kaufte mein Vater 5 Hektar Land in Grobbendonk entlang des Albertkanals. Dort erlebte Van der Velden Beton – oder VDV Beton – einen neuen Aufschwung. Im Jahr 2000 wurde dort nämlich eine neue Fabrik gebaut, obschon es auch damals schwierige Zeiten waren mit der Ausbreitung des MAP. Doch VDV Beton hat sich damals auch sowohl auf den niederländischen als auch auf den deutschen Markt ausgerichtet.“
Der Albertkanal bot sehr wichtige Vorteile. Sand und Kies konnten auf dem Wasserweg direkt aus dem Rheinland angeliefert werden. Das ganze schwere Material (vorwiegend vorgesehen für die Rinderhaltung) wurde in Grobbendonk gebündelt. Die Produktion von leichterem Material (vorwiegend für die Schweinehaltung) wurde in Meer gebündelt, übrigens genau wie die Produktion der Betonstahlmatten. In Meer finden sich auch verstärkt Maßanfertigungen.
Europa als Kontinent der Landwirtschaft
„Die Zeiten haben sich geändert“, sagt Dominique van der Velden. „Wir haben uns zu 100 Prozent auf den Agrarmarkt ausgerichtet, mit Produkten für die Rinderbranche, die Schweinebranche und die Kartoffelbranche. Für diese Branchen möchten wir Produkte entwickeln, die den größten Mehrwertfür die landwirtschaftlichen Betriebsleiter bringen. Europa ist ein Kontinent der Landwirtschaft, der über seltener werdenden fruchtbaren Boden verfügt. Hier wird es immer einen Markt für Beton geben, weil man damit viel machen kann. Die Rolle von Beton verändert sich jedoch, weshalb wir uns im Jahr 2014 für den neuen Markennamen ‚Anders Beton‘ entschieden haben. Dies bringt mich nahtlos zu unserer Firmenphilosophie.“
„Als ein an Innovation und Kompetenz orientiertes Unternehmen sind wir als Betonhersteller der zuverlässige Partner für alle Landwirte, die Rendite erzielen wollen“, umschreibt Dominique van der Velden die Firmenphilosophie.„Das bedeutet, dass wir über unseren Tellerrand schauen. Wir sind der europäische Marktführer und gestalten die Welt um uns herum mit nachhaltigen Betonprodukten, die den Markt tiefgreifend verändern. So möchten wir unsere Marktposition weiter verstärken. Als Unternehmen verfügen wir über die entsprechenden Kenntnisse, Fertigkeiten und Einstellungen, um immer wieder innovative Produkte zu entwickeln und zu produzieren. Die von uns gefertigten Produkte werden den Landwirten nicht nur höhere Erträge einbringen, sondern auch wesentlich zur Gesundheit ihrer Tiere und zum Schutz der Umwelt beitragen. Wir sind fortwährend auf der Suche nach Möglichkeiten der Optimierung unserer Arbeit, durch Zusammenführen und Umsetzen von neuen Ideen, Erkenntnissen und Lösungen“, fährt Dominique van der Velden fort.
Andere Produkte
Der Firmenname „Anders Beton“ leitet sich ab von „anders denken“ über Beton. In der Praxis hat Anders Beton die Vorteile von Beton mit anderen Materialien wie beispielsweise Gummi kombiniert. „Was der Viehhalter mehr ausgeben muss, um den neuen Vorschriften in den Bereichen Umweltschutz und Tierschutz zu entsprechen, muss unserer Ansicht nach durch Gewinn, durch eine optimierte Produktion kompensiert werden. Das ist unser Leitfaden für Innovation, für die Entwicklung ‚anderer‘ Produkte“, verdeutlicht Dominique van der Velden. So wurde im Jahr 2010 der Eco-Boden für Milchvieh auf den Markt gebracht. Dieser hybride Spaltenboden besteht zu 50 % aus Gummi und zu 50 % aus Beton. „Zu 100 % aus Gummi hätte Nachteile. Betonspaltenböden funktionieren immer wegen der Schwerkraft. Mit einer innovativen und flexiblen Kombination von beiden Grundstoffen greifen wir die aktuelle Problematik auf:
nDie Bedeutung der Hygiene, der artgerechten Tierhaltung und der hohen Produktivität. Eine hochproduktive Kuh muss länger leben, länger hochproduktiv bleiben. Das ‚Eco‘ in Eco-Boden steht denn auch nicht nur für ökologisch, sondern vor allem für ökonomisch“, erklärt Dominique van der Velden.
Durchschnitt Betonprofile oder -balken
Nach einem ähnlichen Konzept wurde für die Schweinehaltung der ebenfalls flexible Picto-Boden entwickelt, der außer der artgerechteren Tierhaltung auch eine um 35 % höhere Mistdurchlässigkeit aufweist. Der Picto-Boden wurde auf der Agribex vorgestellt und ist seit dem 1. Januar 2016 auf dem Markt erhältlich. Doch hierzu später noch mehr. Nach einem ähnlichen Konzept wird Anders Beton am 1. Juli 2016 einen Aero-Boden für die Lagerung von Kartoffeln auf den Markt bringen. Auch hier ist das Ziel die Schaffung eines größeren Mehrwerts für den Erzeuger. Die Schlitze des Aero-Bodens sind abgerundet, wodurch die Betonspaltenböden besser vor Schäden geschützt werden. Auch ist die Durchlässigkeit dieses Systems flexibel, was wichtig ist, da sich die Anforderungen an die Belüftung von Saison zu Saison und von Produkt zu Produkt ändern. Gute Lagerungsmöglichkeiten bieten dem Landwirt interessante Perspektiven und eine stärkere Position auf dem Markt.
Picto-Boden für die Schweinehaltung
Wie bereits erwähnt, ist seit dem 1. Januar 2016 der neue Picto-Boden für die Schweinehaltung erhältlich. Dieses Produkt vereint in sich Beton und Kunststoff. Die trapezförmige Gestaltung der Oberseite der Betonprofile oder -balken sorgt für eine bessere Mistdurchlässigkeit. Dazwischen können Kunststoffprofile befestigt werden, wodurch sich der Boden dann als Liegebereich eignet. Der Picto-Boden bietet folglich eine optimale Mistdurchlässigkeit dank der breiten Abflussöffnung von 23 mm. Hierdurch gelangt der Mist schneller in den Keller. Saubere Ställe garantieren ein besseres Klima in den Abteilungen. Die Ablauföffnung des Picto-Bodens ist 35 % breiter als die Schlitzbreite von herkömmlichen Spaltenböden für Schweine. Bei Sauen liegt dieser Vorteil bei rund 20 %. Für die Produktion dieses Spaltenbodens wurde in Grobbendonk eine neue Fabrik gebaut. „Der Picto-Boden unterscheidet sich also von anderen Spaltenböden vor allem dadurch, dass er 35 % mehr Mistdurchlass garantiert“, sagt Dominique van der Velden. „Es ist auch ein echt flexibler Spaltenboden. Je nachdem wie sich die Tierschutzvorschriften entwickeln, können in die Schlitze – auch nachträglich – Click-in-Profile aus Kunststoff eingesetzt werden, sodass die Spaltenböden den Vorschriften für einen geschlossenen Boden, durch den der Urin dennoch ablaufen kann, genügen. Die Deckschicht ist standardmäßig auch extra säurebeständig. Dank eines neuen Betonverfahrens ist ein sogenannter ‚hochfester Beton‘ mit einer langen Nutzungsdauer und einer extremen Maßhaltigkeit verfügbar. Damit berücksichtigen wir sowohl den Tierschutz als auch wirtschaftliche Parameter wie beispielsweise Rentabilität“, erläutert Dominique van der Velden.
Darüber hinaus bietet Anders Beton auch noch die herkömmlichen Spaltenböden, Renovierungs- und Profilspaltenböden, Bodenplatten und Balken sowie ein komplettes Paket für die Stalleinrichtung an. „Für Schweine haben wir wirklich viel in neue Herstellungsverfahren investiert, nicht so sehr trotz, sondern vielmehr wegen der Krise. Der einzige Weg nach vorn ist die Schaffung von Mehrwert für die Schweinezüchter“, schließt Dominique van der Velden.