Wer ein wichtiges Glied in der Rohstoffkette ist, der trägt auch eine Verantwortung für seine Umwelt. Entsprechend dieser Philosophie investiert der Schrottaufbereiter Schrott-Wetzel in Elektrobagger und -ausrüstung.
„Gesetzliche Auflagen sind für uns nur das untere Ende der Fahnenstange“. Tino Wetzel, Unternehmer in der dritten Generation des Familienbetriebs Schrott-Wetzel GmbH ist stolz auf die Unternehmensphilosophie. „In puncto Nachhaltigkeit gehen wir generell einen Schritt weiter. Elektrisch betriebene Maschinen und Ausrüstungen und ein Produktionsprozess, der auf Effizienz, Sicherheit und Umweltschutz ausgerichtet ist, sind darum für uns das Maß aller Dinge.“
Ein Anspruch, der mit Sicherheit auch die Basis für den internationalen Erfolg des Schrottaufbereiters darstellt. Stahlwerke, Gießereien und Metallschmelzwerke aus Deutschland, Europa und Asien zählen seit über 50 Jahren zu den Kunden des Unternehmens. Mit vielen davon bestehen Rahmenverträge. „Das bedeutet: eine fest vereinbarte Menge sortenreinen Stahls in der geforderten Güte zu vereinbarten Zeitpunkten und fixen Preisen“, erläutert Tino Wetzel.
Den dafür benötigten Schrott kauft das Unternehmen von Schotthändlern, Abrissunternehmen oder auch direkt von der stahlverarbeitenden Industrie. „Angeliefert wird meist via LKW, Bahn oder Schiff“, berichtet Wetzel. „Ist die Wareneingangskontrolle und die Radioaktivitätsprüfung abgeschlossen, kümmern sich unsere Füchse um das Material.“
Sechs Fuchs Umschlagbagger der neuen Serie F hat sich Wetzel Mitte 2019 über seinen Systempartner Kiesel ins Team geholt. Fünf MHL360F und einen MHL870F. „An unseren Standorten arbeiten insgesamt sieben Füchse“, berichtet Tino Wetzel. „Die Nähe zu Binnengewässern bedeutet für uns die umweltfreundlichste Transportmöglichkeit.“ Per Binnenschiff gehen die Rohstoffe nach der Aufbereitung nach Gent und von dort mit Seeschiffen in den Übersee-Versand.
So CO2-sparend wie der Versandweg gestaltet sich auch die Verarbeitung des Schrotts. „Wo möglich, sind Elektrobagger im Einsatz. Wie zum Beispiel der MHL870F“, erklärt der technische Leiter Sascha Kraus. „Der Bagger befüllt die Schrottschere und verräumt das fertig geschnittene Material in verschiedene Lagerboxen. In der Regel muss er dabei maximal 25 Meter verfahren.“ Eine ideale Voraussetzung also für ein Elektromobil, das am Kabel hängt. „Aber die Kabeltrommel ist ein Super-Ding von Kiesel“, erzählt Kraus begeistert. „Durch die integrierte Schlupfkupplung ist immer ein leichter Zug auf dem Kabel, sodass die Maschine das Kabel nicht überfahren kann.“ Soll sie doch mal den Standort wechseln, wird einfach der Stecker gezogen und der Diesel des integrierten Powerpacks gestartet. Aus eigener Kraft geht es dann zur nächsten Steckdose.
Der MHL870F ist nicht nur in dieser Hinsicht etwas Besonders. Er wurde als Sondermaschine genau auf die Bedürfnisse vor Ort zugeschnitten. Durch den 2,50 m hohen Pylon und die ausfahrbare Kabine blickt der Fahrer aus 9,70 m Höhe auf seinen Arbeitsbereich herab. So hat er seinen Arbeitsbereich und seine 21 m Ausladung immer sicher im Blick. „Die Sicherheit unserer Mannschaft ist uns enorm wichtig“, erläutert Tino Wetzel. „Darum haben wir auch gleich zugestimmt, als uns Kiesel-Berater Dennis Riemann dazu geraten hat, den Unterwagen in Heavy Duty-Variante und damit eine Nummer größer zu wählen. Das erhöht nochmals die Standfestigkeit. Die Scheiben in Panzerglasausführung zu wählen war auch richtig. Denn wenn mal was verrutscht, dann endet das Drama an der Scheibe und nicht beim Fahrer.“
Neben den Sicherheitsaspekten liegen für Wetzel viele Vorteile auch gerade im Elektroantrieb des MHL870F. „Elektromaschinen leben unserer Erfahrung nach einfach länger. Sie müssen weniger gewartet werden, das spart Betriebskosten. Außerdem sind unsere Maschinen im Zwei-Schicht-Betrieb zu 100 % ausgelastet. Die höheren Kosten für das Elektromodell amortisieren sich bei uns darum bereits nach 2,5 Jahren.“
Alles, was möglich ist, ist in diesem Betrieb auf Elektro getrimmt. Bis hin zu den Schrottscheren. „Nur die neuen MHL360F fahren noch mit Diesel“, so Wetzel. Denn als flinke Helfer müssen sie praktisch überall mit anpacken. Beim Laden und Entladen der Güterwagons ebenso wie beim Laden und Löschen der Schiffe. „Dafür brauchen wir einen uneingeschränkten Aktionsradius, und das geht aktuell leider nur mit Diesel.“ Aber wenn die Entwicklung der Lithium-Batterien mit großen Schritten weitergeht, sollte sich vielleicht auch diese Situation in einigen Jahren ändern.
„Kiesel wird uns da, wie immer, auf dem Laufenden halten“, ist sich Tino Wetzel sicher. „Wie schon in den letzten über dreißig Jahren unserer Partnerschaft.“ Der Unternehmer weiß genau, wie er das Unternehmen weiter in die Zukunft führen will: „Auf Augenhöhe mit Mensch und Umwelt.“