Mit dem ersten automatischen Melkkarussell DeLaval AMR™ 90 Kühe pro Stunde gemolken werden. Das System ist für Herden mit über 300 Kühen geeignet und wird von bis zu fünf Robotern gleichzeitig bedient.
„Milchviehhalter fragen schon seit langer Zeit nach einem automatischen Melkkarussell. Bei der Entwicklung des DeLaval AMR™ standen drei Hauptvorteile für unsere Kunden im Mittelpunkt: Rentabilität, Betriebsmanagement und Flexibilität“, so Andrew Turner, Vice President Capital Goods bei DeLaval.
Das System verfügt über zwei Roboter zur Zitzenvorbereitung und zwei zum Ansetzen des Melkzeugs, was bedeutet, dass sich vier Roboter gleichzeitig um vier Kühe kümmern. Ein fünfter Roboter übernimmt außerdem nach dem Melken die Zitzendesinfektion. Dabei wird jede Zitze einzeln mit Hilfe einer hochmodernen 3D-Kamera, die die Zitzen in Echtzeit erkennt, vollautomatisch besprüht.
Die ersten im Handel erhältlichen Karusselle werden abhängig von der Anzahl der installierten Roboter eine Melkkapazität von bis zu 90 Kühen/Stunde aufweisen. Die Flexibilität war eines der wichtigsten Kriterien bei der Entwicklung des Systems. Die Melkkapazität lässt sich auf verschiedene Arten nutzen, um unterschiedlichen Strategien im Betriebsmanagement gerecht zu werden. So etwa kann das System wahlweise eine Herde mit 540 Kühen dreimal täglich oder 800 Kühe zweimal täglich melken – oder eine beliebige Anzahl dazwischen.
„Kunden haben zudem die Möglichkeit, zunächst eine kleinere Anlage mit je einem Roboter zur Zitzenvorbereitung und einem zum Ansetzen des Melkzeugs zu installieren, um 50 Kühe in der Stunde zu melken“, erklärt Turner.
Der Zugang der Kühe zum automatischen Melkkarussell erfolgt wie in einem herkömmlichen Karussell. Nach dem Betreten der Plattform wird die Kuh in die Zitzenvorbereitungsposition gebracht. Das Eingangstor arbeitet mit elektronischer Erkennung, so dass die Zitzenstellung der betreffenden Kuh für die Roboter und die Kamera bereits vorgespeichert ist. Die Zitzen werden wie in DeLavals freiwilligem Melksystem VMS gereinigt, stimuliert, getrocknet und vorbereitet. Danach werden die Melkbecher angesetzt und die Kuh bewegt sich während des Melkens in Richtung Ausgangsposition, wo der letzte Roboter die Zitzen dippt, bevor die Kuh das Melkkarussell verlässt.
„Die Plattformgröße hängt von einer Reihe von Faktoren ab, darunter Ausmelkzeit und Milchmenge. In Kombination sorgen diese Faktoren für maximale Effizienz des Systems. Ein vorhandenes Fischgräten-Karussell lässt sich unter Umständen auf ein DeLaval AMR™ aufrüsten, dies muss aber betriebsindividuell geprüft werden.
Das DeLaval AMR™ melkt jedes Euterviertel separat, so dass Milchfluss, Gesamtgemelk, Blutgehalt und Leitfähigkeit wie bei dem DeLaval freiwilligen Melksystem VMS für jedes Euterviertel einzeln gemessen werden.
Um während des Melkens maximale Hygiene zu gewährleisten, ist das System mit einer automatischen Plattformspülung ausgerüstet. Diese besteht aus einem Reinigungsschieber und Wassersprühdüsen für den Plattformboden. Wie herkömmliche Karusselle und das VMS kann auch das DeLaval AMR™ Kühe der verschiedensten Rassen melken.
Laut DeLaval steigert das neue automatische Melkkarussell die Rentabilität des landwirtschaftlichen Betriebs, da es den Melkaufwand verringert und den Arbeitskräften ermöglicht, sich produktiveren Aufgaben zu widmen. Milchviehhalter profitieren außerdem von niedrigeren Kosten der Milchgewinnung, während gleichzeitig die Milchmenge pro Stunde sowie die Qualität der Milch erhöht werden. Das Betriebsmanagement wird verbessert, was Milchviehbetriebe zu einem attraktiveren Arbeitsplatz macht und den Landwirten mehr Zeit für die Betriebsführung und das Herdenmanagement gibt. Ein weiterer von DeLaval hervorgehobener Kundenvorteil besteht in der Flexibilität – das DeLaval AMR™ ist für alle Arten von Betrieben geeignet und in Bezug auf seine Funktionalität modular aufgebaut. Wenn der Betrieb wächst, kann auch das AMR™ entsprechend vergrößert werden.
Auf der EuroTier 2010 wurde das DeLaval AMR™ mit der Neuheiten-Goldmedaille ausgezeichnet.