Seit 48 Jahren besteht die Geschäftsbeziehung zwischen der Zwisler GmbH & Co KG und Kiesel. Da bleibt es nicht aus, dass Hitachi-Bagger eine feste Größe im Maschinenpark des Tettnanger Unternehmens sind. Der neue ZX300-7VA muss sich gleich unter extremen Bedingungen beweisen – beim Bau einer Fischtreppe in der Argen.
Sprunghaft ist sie, die Argen, was ihren Wasserstand angeht. Der fast noch unverbaute Gebirgsfluss entspringt im Oberallgäu und mündet bei Kressbronn in den Bodensee. Heute lässt der Pegelstand das Arbeiten gerade noch zu – nach einem Starkregen kann das auch anders sein. Nahe der Gießenbrücke steht Daniel Dorner mit seinem Hitachi ZX300-7VA im Fluss. Das Wasser reicht beinahe bis zum Oberwagen des Baggers, obwohl er sich fast 1,15 Meter über dem Unterwagen befindet. Der Maschinist der Firma Zwisler versetzt Steine, entfernt Gestrüpp am Ufer und macht so den Weg frei für den Neubau der Fischtreppe, die in der Wasserbautechnik auch „Raue Rampe“ oder „Sohlgleite“ genannt wird. So werden Höhenunterschiede in Gewässern überbrückt, damit den Fischen – in diesem Fall Seeforelle und Strömer – der Aufstieg gelingt. In den 1970er-Jahren wurde in der Argen aus Steinen ein solches Sohlenbauwerk errichtet, das nun dringend sanierungsbedürftig ist – eine Aufgabe für die Bauexperten der Firma Zwisler und ihre Hitachi-Bagger.
Seit einem Jahrhundert ist das Familienunternehmen Zwisler mit Sitz in Tettnang in der Bodenseeregion tätig und hat sich als Dienstleister, Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb einen Namen gemacht: im Tief- und Straßenbau, Garten- und Landschaftsbau, in Abbruch und Recycling, im Projektbau, mit einem Containerdienst und einem Kieswerk. „Wir sind seit 100 Jahren in einem Umkreis von maximal 30 Kilometern um den Firmensitz tätig“, sagt Tobias Zwisler, der das Unternehmen gemeinsam mit Hermann Zwisler leitet. Aktuell sind dort etwa 150 Mitarbeiter beschäftigt.
Fast die Hälfte dieser Zeit währt die Zusammenarbeit mit der Firma Kiesel. “Da stimmt einfach das Gesamtpaket aus Maschine und Service”, sagt Tobias Zwisler. So sind Hitachi-Bagger eine feste Größe im Maschinenpark des Unternehmens. Aktuell gibt es vier ZX300-er, drei davon aus der 6er-Serie und den neuen ZX300-7VA. “Er kam als Ersatzinvestition für den ZX290-5”, sagt Zwisler. Noch tut der ZX290-5 allerdings unter der Obhut von Fahrer Stefan Hillgärtner seinen Dienst im Unternehmen und sorgt Seite an Seite mit seinem Nachfolger dafür, dass das Flussbett der Argen dort umgeleitet wird, wo die Fischtreppe neu gebaut werden soll.
Alle Hitachi-Bagger bei Zwisler haben grundsätzlich einen Verstellausleger. Das zusätzliche Gelenk sorgt für mehr Beweglichkeit des Arms. Außerdem sind die Bagger der 300er-Serie alle mit Zentralschmiersystem und OilQuick-Schnellwechsler OQ70/55 ausgestattet. Der Schnellwechsler sorgt dafür, dass beispielsweise der Wechsel von Universalgreifer auf Steingreifer binnen Sekunden funktioniert. „Außerdem wurde ein zusätzlicher Hydraulikkreis für den Kunden eingebaut“, erklärt Matthias Ortner, Kiesel-Gebietsverkaufsleiter für die Region Bodensee-Ulm. Er betreut die Firma Zwisler seit langem und kennt die Besonderheiten. Mit dem Hydraulikkreis wird eine 3,5 m lange Stielverlängerung angetrieben, die beispielsweise bei Abbrucharbeiten zum Einsatz kommt.
Im Moment ist Daniel Dorner in seinem Hitachi ZX300-7VA mit dem Mehrzweckgreifer in der Argen zugange. Für das Gestein, das er aus dem Weg räumen muss, benötigt er kein spezielles Anbaugerät. Es handelt sich dabei vor allem um Steine, die sich über die Jahre herausgelöst haben, weil sich der Gewässergrund eingetieft hat und abgetragen wurde. Für die Bauarbeiten wird der Fluss mit Spundwänden mittig geteilt und das Wasser in Fließrichtung in den linken Flussteil umgeleitet. Auf der rechten Seite entsteht dann eine Sohlgleite in Beckenbauweise, auch Riegelrampe genannt. Im Gegensatz zur Rauen Rampe auf der linken Flussseite, die mit Hilfe von Felsblöcken hergestellt wird, gibt es dort in Abständen immer wieder strömungs- und turbulenzarme Ruhebecken für die Fische. Die Riegelrampe funktioniert auch bei flacherem Wasserstand.
Seit dem Frühjahr arbeitet Dorner nun schon mit seiner Maschine an der Argen, etwa sieben Monate sollen die Bauarbeiten dauern. Die Arbeit im fließenden Wasser stellt hohe Anforderungen an Maschinenführer und Maschine. „Das Fahrwerk des Baggers wird durch den unebenen Untergrund extrem beansprucht. Und im Wasser sieht man nicht, wohin man fährt“, erklärt Daniel Dorner. Bisher hat der Hitachi ZX300-7VA diese Herausforderung dank seiner Leistungsstärke gut gemeistert – und das bei geringem Kraftstoffverbrauch. Die Komfortkabine der Modellreihe 7 mit luftgefederten Sitzen sorgt dafür, dass Dorner trotz des ruppigen Untergrunds bequem arbeiten kann. Auch die feinfühlige Bedienung ist dank der ebenfalls luftgefederten Steuerkonsolen möglich.
Für die Firma Zwisler sind Arbeiten am und im Wasser mittlerweile Normalität. „Wir haben immer häufiger Aufträge, bei denen Ufer gesichert, Fischaufstiege saniert oder ein Hafen ausgebaggert werden muss“, sagt Tobias Zwisler. Selbstverständlich sind die Maschinen, die dort eingesetzt werden, mit biologisch abbaubarem Hydrauliköl befüllt.