In Geisingen, am Standort der Niederlassung der Kiesel Süd GmbH, stehen fünf neue Hitachi-Radlader für ihren ersten Einsatz bereit. Die ZW220-7 übernehmen den Umschlag von Sägenebenprodukten bei der Firma Zollikofer in ganz Deutschland.
Mit hoch aufgerichteter 8-Kubikmeter-Schaufel weist ein ZW220-7 seinem neuen Besitzer den Weg. Die fünf neuen Hitachi-Radlader mit spezieller Industrie-Ausstattung stehen zur Übergabe an Zollikofer bereit. Das aus Bad Wurzach stammende, international aktive Handels- und Logistikunternehmen verarbeitet Sägenebenprodukte, Gebraucht-, Wald- und Energieholz. Produziert werden Rindenmulch, Hackschnitzel für Reitplatz-, Spielplatz- oder Festivalbeläge sowie Holzpellets zur nachhaltigen Energieversorgung.
Hubert Achberger, technischer Leiter bei Zollikofer, nimmt die neuen „maschinellen Mitarbeiter“ entgegen. Sie sollen im Schichtbetrieb sowohl Rohstoffe als auch fertige Produkte in den deutschlandweiten Betriebsstätten des Unternehmens umschlagen.
„Die Hitachi-Radlader ZW220 der jetzt aktuellen Serie 7 sind auf die besonderen Anforderungen des Unternehmens optimiert. Die Maschinen wurden von Kiesel auf die Wünsche des Unternehmens und den Einsatzbereich perfekt zugeschnitten“, erläutert Siegfried Hildebrand, Vertriebsleiter Süd bei Kiesel und langjähriger Berater für die Firma Zollikofer. „Die Erfahrungen aus unserer intensiven Zusammenarbeit haben wir in einen eigenen Zollikofer Standard überführt, der den Hitachi Standard erweitert.“ Dazu gehören beispielsweise besondere Sicherheitsvorkehrungen zum Mitarbeiterschutz, eine Felsbereifung mit speziellem Profil und eine angepasste Schaufeltechnik.
Beim Thema Mitarbeiterschutz und Unfallverhütung setzt Zollikofer auf modernste, KI-gestützte Sicherheitstechnik. Jeweils vier Kameras wurden am Führerhaus der Radlader angebracht. Sie ermöglichen eine 360°-Rundumsicht und damit einen erhöhten Sicherheitsbereich rund um den Radlader. Die künstliche Intelligenz in der Computersteuerung der Kameras erkennt Personen und Objekte, die sich im überwachten Bereich befinden und kann beide voneinander unterscheiden. Betritt eine Person diesen Bereich, wird der Fahrer optisch und akustisch gewarnt. „Die KI reagiert schnell. So muss nicht erst der ganze Mensch ins Blickfeld treten. Eine Hand oder ein Fuß sind ausreichend, damit sie in Millisekunden einen Menschen erkennt“, beschreibt Hildebrand die besondere Technik. „Das System wurde von der Berufsgenossenschaft München in einer ausführlichen Testreihe in Bezug auf Sicherheitsaspekte erprobt. Mit solcher Technik schränkt man Unfallgefahren immer weiter ein.“
„Uns ist wichtig, dass die Fahrer, die den ganzen Tag mit dem Radlader arbeiten, einen sicheren und gesunden Arbeitsplatz haben. Das muss gewährleistet sein“, sagt Achberger. Bei Zollikofer wird im Schichtbetrieb gearbeitet. Die Maschinen sind zwischen 2500 und 4500 Stunden pro Jahr im Einsatz. Daher steht der Schutz von Fahrer und Maschine im Fokus. Für ein angenehmes Arbeitsklima wird die Kabinenluft mit einem Zyklon Luftfilter-Vorabscheider geschützt. Die Kühlanlage ist mit einem Reinigungssystem mit Filter und Umkehrlüftung ausgestattet.
Derzeit sind bei Zollikofer etwa zwanzig Radlader im Einsatz. Für den Umschlag nutzt das Unternehmen drei Radladermodelle von Hitachi: Der ZW220-7 ist dabei der kleinste Radlader im Fuhrpark. Er übernimmt die Bestückung von Maschinen. Weiter nutzt Zollikofer den ZW250-7 mit einer Hochkippschaufel mit einem Volumen von 10 m3 sowie den größten Hitachi-Lader, den ZW310-7 mit einer 14 m3 Schaufel. „Mit letzterem beladen wir unsere Walking-Floor-Fahrzeuge“, so Achberger.
Zollikofer arbeitet seit 1966 sehr erfolgreich in der Holzlogistik. Zunehmend wendet sich das Unternehmen mit just in time-Lieferungen dem aufstrebenden Holz-Energiemarkt zu. Ein Meilenstein auf diesem Weg markiert die Kooperation mit der im Schwarzwald ansässigen Koehler Energy Group, die 2021 Anteile an Zollikofer übernahm. Koehler etabliert sich als Energieproduzent und investiert in erneuerbare Energieprojekte. Mit dem Joint Venture zwischen Zollikofer und Koehler gehen beide Partner eine starke Verbindung ein: Koehler sichert sich eine langfristige Versorgung mit Brennstoff für seine Biomassekraftwerke und Zollikofer schafft sich durch den konstanten Lieferauftrag eine solide Basis für weitere Entwicklungsschritte.
Gemeinsam treten Sie als starker Anbieter für Biomasse im deutschsprachigen Raum auf. So konnte Firmenlenker Wilfried Zollikofer im Sommer dieses Jahres die Geschäftsführung beruhigt an seine drei Söhne übertragen. Philipp Zollikofer verantwortet die Technik und Stefan Zollikofer Marketing/Vertrieb. Die Führung der Personalabteilung als Prokurist übernimmt Holger Zollikofer. „Die Kooperation mit Koehler gibt uns Planungssicherheit, was die Abnahme unserer Biomasse angeht“, sagt Zollikofer. „Das ermöglicht uns weiteres Wachstum.“