Ob Mechatronikerin oder Fahrerin von Baumaschinen: Der Frauenanteil in diesen Berufen bewegt sich nach wie vor im unteren einstelligen Bereich. Wie das Statisti-sche Bundesamt mitteilte, sind dagegen Berufskraftfahrerinnen nicht mehr so selten wie zehn Jahre zuvor. Während der Frauenanteil in diesem Ausbildungsberuf 2021 bei elf Prozent lag, waren es 2011 noch vier Prozent. Eine Frau, die sich in der typischen Männerdomäne be-hauptet, ist Sonja Paul aus Stahlberg. 2009 hat sie ihren Lkw-Führerschein gemacht, um selbst hinter dem Steuer ihres roten Dreiachsers ihren Mann Thilo mit seinem Transportunter-nehmen Paul Transporte zu unterstützen. Als das Unternehmerpaar 2014 die Entscheidung traf, auf Baumaschinen umzusatteln, starteten sie mit einem Baggerbetrieb durch. Und- plötz-lich war Sonja Paul auch als Unternehmerin gefordert, damit es auf den Baustellen rundläuft.
Vom Aushub über die Erschließung bis zu den Außenanlagen: Das alles deckt der Baggerbe-trieb komplett in Eigenleistung ab. Im Zuge von Renaturierungsarbeiten werden naturnahe Flächen hergestellt oder Bäche verbreitert. Als in der Nachbarschaft ein Campingplatz über-schwemmt worden war, rückte das Unternehmen ebenfalls mit seinen kompakten Baumaschi-nen an und half mit, die Hochwasserschäden zu beseitigen sowie den Platz für Wohnmobile sowie Zelte herzurichten. Fundamente für Windkraftanlagen werden von dem Unternehmen erstellt und entsprechende Baustraßen für deren Bau angelegt. „Unser Geschäft hat sich die vergangenen drei Jahre mit Rekordgeschwindigkeit entwickelt. Eine Firma in dieser Größe, die so aufgestellt ist, gibt es in der Region nicht“, freut sich Thilo Paul über den Erfolg, den Paul Transporte inzwischen haben. Rodungen gehören genauso zum Aufgabengebiet wie der Winterdienst, der im Donnersbergkreis ausgeführt wird. Selbst bei einem Wasserrohrbruch ist das Team zur Stelle und hat hier einen Vertrag mit den Verbandsgemeindewasserwerken.
Die Baustellen liegen alle im Umkreis vom Firmensitz, wie etwa die Ortsumgehung Imsweiler an der B48, die auch den Bau eines Tunnels erforderte. Materialtransporte leistet das Unter-nehmen für diese Baustelle und ist dort mit zwei Baumaschinen wie einem neuen Cat Radlader 920 und Kettenbagger 323 der neuen Maschinengeneration zugange. Sie ergänzen den Ma-schinenpark, in dem die Marke Cat dominiert. Das unterstreichen der Minibagger 301.6 und ein neuer 309, der Kettenbagger 325, der Radlader 908, der Deltalader 289D3 und die Walze 12GC. Die Präsenz steht und fällt mit Zeppelin und der Niederlassung Frankenthal. „Uwe Fuhr-mann ist der richtige Mann für uns. Auf ihn ist einfach Verlass. Die Zusammenarbeit
funktioniert ohne Wenn und Aber. Wir können alles mit ihm besprechen – er kümmert sich um unsere Anliegen, damit alles läuft. Hier ist der Service bei Zeppelin einfach unschlagbar“, so Sonja Paul, die von Cat und Zeppelin überzeugt ist.
Wenn Not am Mann ist, packt die Chefin selbst immer wieder tatkräftig mit an und übernimmt das Steuer des Radladers. „Das kommt auf den Baustellen sehr gut an, wenn ich als Frau mitarbeite“, so die Unternehmerin, die rund 20 Mitarbeiter beschäftigt. Aber auch wenn sie mit ihrem roten Kipper in den Steinbruch vorfährt, erfährt sie Respekt für ihre Tätigkeit. „Da geht die Schranke sofort hoch, wenn ich hinter dem Lkw-Lenkrad sitze“, berichtet sie von ihren Erfahrungen. Immer wieder ist in den Medien die Rede davon, dass es Frauen, wenn sie Be-rufe auf dem Bau oder in diesem Umfeld ausüben, besonders schwer haben, und gegenüber dem weiblichen Geschlecht angeblich der eine oder andere anzügliche Spruch über die Lippen kommt. Doch stimmt das auch? „Ich sage immer, behandle die Leute gut, dann wirst auch du gut behandelt“, so Sonja Paul. Das gilt insbesondere für ihr Team und die Kunden. Denn dass Sonja und Thilo Paul ohne sie nicht da wären, wo sie heute stehen, ist den beiden völlig klar.