Wer am Flughafen warten muss, bis sein Koffer beim Check-in durch-leuchtet ist, kommt auf so manche Gedanken. Im Fall von Korn Recycling brachte das Scannen des Gepäcks den Geschäftsführer Alexander Korn auf die Idee, das Verfahren auch auf den Müll anzuwenden. Entwickelt wurde eine der weltweit modernsten Anla-gen, um Gewerbeabfall zu sortieren und Ersatzbrennstoffe für die Energiegewinnung in Zement- und Kraftwerken aufzubereiten. Inzwischen setzt das Unternehmen auf die ganze Bandbreite von Röntgenstrahlen, Infrarotlicht und Induktion. Denn Hightech hilft, Kunststoffe, Metalle und Mineralik zu erkennen sowie Störstoffe zu detektieren und aus-zusortieren, aber auch um eine größtmögliche Wertschöpfung bei der Abfallverwertung zu betreiben. Unterstützung bekommt dabei der zertifizierte Entsorgungsfachbetrieb seit Kurzem auch von zwei Cat Umschlagbaggern MH3026.
100 000 Tonnen Müll werden jedes Jahr an Korn Recycling von Unternehmen und Privatper-sonen geliefert. Das Abfallaufkommen setzt sich zusammen aus Gewerbe- und Industrieab-fällen, Sperrmüll sowie kommunalen Abfällen, die genauso recycelt werden wie Baumischab-fälle. Diese kommen von Sanierungs- und Renovierungsmaßnahmen, dem Abbruch und Neu-bau. 4 000 Container sind daher in Umlauf und verteilen sich auf die Kunden. „Wir haben eine schlagkräftige Logistik und vermarkten alle Fraktionen auf Anfrage“, so Alexander Korn, der den Familienbetrieb zusammen mit seinem Bruder Markus führt. Der zertifizierte Entsorgungs-fachbetrieb Korn Recycling beschäftigt 210 Mitarbeiter in der Zentrale in Albstadt und in fünf Niederlassungen im südlichen Baden-Württemberg. Kernkompetenz ist es, Abfälle wieder nutzbar zu machen.
Hierbei helfen zwei Cat Umschlagbagger MH3026 in der Annahme, beim Erfassen der Stör-stoffe, beim Beschicken der Ballenpresse und in der Rückverladung mit. Ausleger mit einer Reichweite von 12,5 Metern haben sich bewährt. Gesetzt ist auch ein vollhydraulischer Schnellwechsler, um für die unterschiedlichen Tätigkeiten schnell Greifer, Magnet und Schrott-schere tauschen zu können. „Was uns sehr unterstützt, ist die im Greifer integrierte Waage, die wir bei der Rückverladung nutzen“, erklärt Platzmeister Massimo Zitelli. Was noch zählt, ist eine Premiumkabine, denn auf den Geräten sitzen feste Fahrer. Eine Mitarbeiterin ist Sa-mantha Seidens. Sie arbeitet bei Korn Recycling als Maschinistin und bedient einen der beiden Umschlagbagger. „Mir war klar, dass sie mal eine gute Fahrerin wird. Auch ihr Vater arbeitet bei uns und sie hat ihn immer begleitet. Sie hat einfach das nötige Gespür für den Umschlag-bagger“, so Alexander Korn. Dass sie Ahnung hat, bestätigt auch Andreas Theurer, leitender Verkaufsrepräsentant der Zeppelin Niederlassung Böblingen, als er einen Cat MH3026 in dem Betrieb vorführte: „Samantha Seidens gab uns ein fundiertes Feedback nach der Vorführung. Sie versteht die Technik und hat sich damit auch auseinandergesetzt.“ Der Einsatz, den die Maschinisten absolvieren müssen, ist anspruchsvoll. Denn mit den Umschlagbaggern sind Container stets gut auszuladen. Um einen reibungslosen Betrieb sicherzustellen, laufen die Geräte darum im Full Service, den die Zeppelin Niederlassung Böblingen sicherstellen muss. „Werkstattmitarbeiter von Korn Recycling sind in engem Austausch mit dem Zeppelin Außen-dienst. Die Abstimmung erfolgt pragmatisch“, meint Alexander Korn. 24 000 Betriebsstunden absolvieren Umschlagbagger – Kettenbagger erreichen zwischen 10 000 bis 15 000 Betriebs-stunden, bis sie wieder gegen neue Technik getauscht werden.
Aufgeschlossen ist Alexander Korn gegenüber alternativen Antrieben. Einen Elektrobagger hat er im Einsatz, um Tiefbunker zu leeren. „Unser Abfall soll keine langen Stand- beziehungs-weise Liegezeiten haben, damit sich keine Brandnester bilden können“, so Alexander Korn. Denn landen E-Zigaretten oder Akkus achtlos im Müll und bleiben die Störstoffe bei der Hand-sortierung unentdeckt, kann das in der Entsorgung bei der mechanischen Behandlung große Probleme machen, wenn dann deren Isolation beschädigt wird. Korn Recycling aus Albstadt kann ein Lied davon singen. Denn immer wieder musste deswegen die örtliche Feuerwehr anrücken und Brandherde löschen – ein nicht immer ganz einfaches Unterfangen bei den Mengen an Abfall.
Dass es sich in jedem Fall lohnt, den Müll aufzubereiten, belegt der Unternehmer mit dem grünen Fußabdruck, den er 2012 erstmals berechnen ließ. Das Ergebnis: Bei jeder Tonne Gewerbeabfall, die sortiert, aufbereitet und verwertet wird, spart der Betrieb gegenüber einer herkömmlichen Müllverbrennung 690 Kilogramm CO2 ein. Im Jahr sind es 69 000 Tonnen CO2 bei einem Müllaufkommen von 100 000 Tonnen. „Das ist unser Beitrag für den Umwelt-schutz“, so Alexander Korn, „da steckt viel Aufwand dahinter.“