Der britische Baumaschinenhersteller JCB setzt seine Innovationsoffensive fort. Mehr als 30 neue Modelle und Produkte will das Unternehmen in diesem Jahr am Markt platzieren. Die ersten Maschinen- und Software-Neuheiten hat JCB nun erstmals vorgeführt – darunter ein vollelektrischer Minibagger, eine neue Generation von Midibaggern, der Rotations-Teleskoplader Hydraload und drei Baggermodelle der X-Serie.
Der traditionell entwicklungsstarke Baumaschinenhersteller JCB hat Anfang Juni an seinem Sitz im mittelenglischen Rocester einen ersten Schwung an Neuheiten vorgestelllt – unter anderem einen vollelektrischen Minibagger, eine neue Midibagger-Generation und die Operators-App zur Erweiterung des Maschinensteuerungssystems Service-Link.
Erster vollelektrischer Minibagger von JCB
Besondere Zukunftshoffnungen legt JCB in einen ersten vollelektrischen
nMinibagger 19C-1 E-TEC. Die Maschine ist der erst vollelektrische Minibagger, der bei JCB vom Band läuft. Das 1,9-Tonnen-Modell arbeitet komplett ohne Abgasemissionen und hat mit sieben Dezibel (dB) eine sehr geringe Lärmbelastung, bringt dabei jedoch die gleiche Leistung wie die konventionelle Vergleichsmaschine.
Wahlweise ist der 19C-1 E-TEC mit drei oder vier Lithium-Ionen-Batterien ausgestattet. Die Gesamtspeicherkapazität reicht für einen achtstündigen Arbeitstag des 19C-1 E-TEC aus. Nachts lassen sich die Maschinen-Akkus bequem über das integriertes Bordladegeräte bei 230 Volt aufladen. Die Batterien sind so konzipiert, dass ihre Lebensdauer der Nutzungsdauer des Minibaggers entspricht.
Der emissionsfreie und nahezu geräuschlose Betrieb macht den 19C-1 E-TEC zur idealen Maschine für Tunnelbaueinsätze sowie für Arbeiten in Gebäuden. Auch in lärmsensiblen Bereichen, wie im Umfeld von Schulen und Krankenhäusern, kann der 19C-1 E-TEC punkten.
Neue Midibagger-Generation
Die fünf Midibagger-Modelle 85Z-2, 86C-2, 86C-2 TAB mit Verstellausleger, 90Z-2 und 100C-2 – alle zwischen 8 und 10 Tonnen schwer – sind ab sofort mit neuen Kohler-Dieselmotoren ausgestattet und erfüllen somit schon jetzt die anstehende EU-Emissionsnorm Stage V. Die neuen Motoren kombinieren einen Dieseloxidationskatalystor (DOK) mit einem Dieselpartikelfilter (DPF) zu einem leistungsstarken Abgasreinigungssystem, das die Leistungsabgabe nicht beeinträchtigt. Für zusätzliche Treibstoffersparnis und Emissionsreduktion sorgt eine automatische Motorabschaltung.
Zuwachs für erfolgreiche X-Serie: Modelle zwischen 13 und 16 Tonnen
Erst 2018 hat JCB die Raupenbagger-X-Serie ins Leben gerufen. Damals gingen die 20-Tonnen-Modelle 210X und 220X an den Start. Beide Maschinen hätten die Kundenerwartungen an Robustheit, Komfort, Bedienfreundlichkeit, Zuverlässigkeit, Effizienz, Produktivität und Service-Freundlichkeit erfüllt, so Tim Burnhope, Innovations-Manager bei JCB. „Doch die Maschine der Wahl für den Erdbau war schon immer ein 13-bis-16-Tonnen-Bagger“, so Burnhope weiter. Genau in dieser Gewichtsklasse sind die drei neuen X-Serien-Modelle angesiedelt – der 131X, der 140X und der 150X.
Konzept-Bagger Hydradig mit überarbeiteter Kabine
Keine JCB-Neuvorstellung der zurückliegenden Jahre hat mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen als der Hydradig mit seinem im Unterwagen platzierten Motor. Doch bereits jetzt hat der Hersteller die Maschine weiter verbessert. Ihre Kabinenfront verfügt nun über eine nach oben hin um 106 Millimeter größere Frontscheibe. Durch das ausgeweitete Sichtfeld lassen sich Anbaugeräte beim Überladen oder Arbeiten in der Höhe noch sicherer nutzen.
Hydraload – erster Rotations-Teleskoplader aus dem Hause JCB
Mit dem Hydraload ist dem britischen Hersteller erneut eine bahnbrechende Neuerung auf dem Gebiet der teleskopierbaren Lade- und Umschlagmaschinen gelungen. Der Hydraload ist der erste rotierbare Teleskoplader des englischen Herstellers. Die im Juni vorgestellte Maschinenvariante Hydraload 555-210R kann bis zu 5,5 Tonnen schwere Lasten heben und erreicht dabei eine maximale Hub- und Arbeitshöhe von 20,5 Meter.
Operators App: Maschinensteuerung und -überwachung direkt über Smartphone
Doch JCB hat nicht nur Neuheiten aus Stahl in petto, auch eine Reihe neuer Digital-Angebote kann das Unternehmen vorweisen – darunter die sogenannte Operators-App. Mit der App können Flottenbesitzer und Maschinenbediener Ausfallzeiten reduzieren, mehr Umsatz generieren und mehr Sicherheit auf Baustellen schaffen – bequem über das eigene Smartphone.
Installiert auf dem Smartphone des Fahrers blendet die App automatisch vor jedem Schichtbeginn die aktuellen Leistungs- und Zustandsinformationen der Maschinen ein – die üblichen, doch unliebsamen Vorab-Checks anhand vorgefertigter Listen werden obsolet, störender Papierkram verschwindet von der Baustelle und aus den Fahrerkabinen.