Rund 17 Milliarden US-Dollar umfasst das Budget des „Refinery Development Master Plan“ der indonesischen Regierung. Vorgesehen ist das Geld für den Ausbau und die Modernisierung auf die neuesten Umweltstandards der fünf bedeutendsten Erdölraffinerien im Land: Eine davon ist die Balikpapan-Raffinerie in Ost-Kalimantan auf der Insel Borneo. Zentraler Bestandteil für die Erweiterung der dortigen Raffinerie war die Lieferung von Anlagen und Anlagenkomponenten für RFCC-Anlagen (RFCC = Residual Fluid Catalytic Cracker) mit denen mittels katalytischem Crackverfahren Rohöl unter den höchsten Umweltstandards zu hochwertigem, für Benzin- und Dieselkraftstoffe verwertbarem Öl verarbeitet werden kann. Um diese Verarbeitung an der Raffinerie in Balikpapan durchführen zu können, hatte die staatliche indonesische Ölgesellschaft PT Pertamina die für die Montage der Anlage erforderlichen Teile von der koreanischen Hyundai Heavy Industries geordert. Diese waren dann von der Hanjin Leader, einem koreanischen Spezialisten für Schwertransporte, zum Hafen von Balikpapan verschifft worden. Von dort aus sollte die Ladung von PT LV Logistics Indonesia übernommen und über eine Strecke von drei Kilometern über Land zur Raffinerie weitertransportiert werden.
Die schwerste Ladung, die jemals in Indonesien transportiert wurde
Die Anforderungen, die das Projekt an das indonesische Transportunternehmen stellte, waren erheblich. Der Lieferumfang umfasste Anlagenbestandteile in einem Umfang von über 24.500 m³. Darunter einen Disengager/Stripper mit einem Gewicht von 1.031 t und Maßen von 37,8 x 12,3 x 13,8 m, sowie zwei Regeneratoren mit einem Gewicht von 1.357 t (28,9 x 17 x 16,1 m) bzw. 1.003 t (33,6 x 14,1 x 15,2 m). Allein der Transport des ersten Regenerators setzte Maßstäbe auf Rekordniveau: Seine Beförderung war bis dato die schwerste und umfangreichste Last, die jemals in Indonesien transportiert wurde. Dabei hatte der Koloss mit seinen 1.597 t Gesamtgewicht, seiner Gesamtlänge von 34 m und seiner Breite von über 11 m eine Strecke mit mehreren 90 Grad Kurven innerhalb des Raffineriegeländes zu bewältigen
Drei Goldhofer-Selbstfahrer vom Typ PST/SL im Einsatz
Außergewöhnliche Leistungen erfordern ein außergewöhnliches Equipment. Um Lasten von diesem Ausmaß und Gewicht transportieren zu können, setzt PT LV Logistics Indonesia auf Logistiklösungen der Goldhofer AG. Zur Bewältigung solcher Extremlasten kamen bei diesem Projekt drei Goldhofer-Selbstfahrer vom Typ PST/SL kombiniert mit THP/SL zu jeweils 20 Achslinien zum Einsatz. Die mechanisch gelenkten PST/SL-Selbstfahrer sind speziell für derartige Schwerlasttransporte ausgelegt und erlauben Achslasten von bis zu 45 t und Zugkräfte von bis zu 200 kN pro Achslinie. Mit dem Achshub von 600 mm ist die Schwerlastkombination dabei in der Lage, solche Ladungen vollständig zu unterfahren und hydraulisch aufzunehmen. Dies spart dem Transportunternehmen und seinen Auftraggebern erhebliche Kosten- und Zeitaufwände, unter anderem auch deshalb, weil die entsprechenden Lasten ohne Einsatz eines Krans aufgenommen werden können. Darüber hinaus können Goldhofer PST/SL-Module mit anderen gezogenen und selbstfahrenden Goldhofer-Schwerlastmodulen kombiniert werden. Das ermöglicht einen wirtschaftlichen und nachhaltigen Einsatz über viele Jahre hinweg und auch die kurzfristige Aufstockung der Flotte durch Anmietung weiterer Fahrzeuge.
Dank des Goldhofer-Equipments konnte das gesamte Projekt, sowie der Transport der bis zu 1.357 t schweren Regeneratoren, innerhalb von fünf Tagen bewältigt werden!