Mit hoher Schlagzahl

Mit zwei neuen Cat Schwergewichten in der 50-Tonnen-Klasse leistungsstark und flexibel bleiben 

Jede Bauaufgabe stellt andere Anforderungen. Das spiegelt sich dann im Maschinenpark wider, mit dem die Bauvorhaben bewältigt werden müssen. Für die Unternehmensgruppe Kafril bedeutet es wiederum, für schwere Massenbewegung leistungsstarke Baumaschinen einzusetzen. Diese hat sie in zwei Cat Kettenbaggern 352 der neuen Generation gefunden. Die Schwergewichte in der 50-Tonnen-Klasse sollen große Baugruben ausheben, und das in einer hohen Schlagzahl, aber sie sind auch für Abbruchvorhaben konzipiert worden. 

Die beiden Baumaschinen, die Andre Zobel von der Zeppelin Niederlassung Leipzig lieferte, sind ein adäquater Ersatz für Maschinen in der vergleichbaren Größenklasse. „Wichtig ist uns, dass wir damit noch mobil sind bei den Transporten. Sie haben wir im Hinblick auf ein großes Projekt in Mitteldeutschland angeschafft“, erklärt Tilo Schröter, der zusammen mit seiner Kollegin Katrin Weist die Geschäftsführung innehat. Zusammen mit der MTA-Abteilung, Baulei-tern, Polieren und Vorarbeitern wurde der Bedarf an Maschinentechnik abgeklärt. „Wir stimmen uns mit den Maschinisten grundsätzlich ab, da sie ja damit arbeiten müssen und sich damit identifizieren sollen. Sie erwarten entsprechenden Komfort von ihrem Arbeitsgerät und sollen sich darin wohlfühlen“, so Katrin Weist. Die individuelle Note bekommen diese darüber hinaus über die Firmenfarbe Inka-Gelb in Kombination mit Schwarz. 

Integrierte Assistenzsysteme wie die Waage sorgen bei den beiden neuen Arbeitsgeräten für deutlich mehr Effizienz in der Verladung. Die Firmengruppe betreibt eine eigene Lkw-Flotte und belädt mit den neuen Cat Kettenbaggern aber auch andere Vier- beziehungsweise Fünfachser. Die integrierte Waage hilft dem Baggerfahrer, ein Über- oder Unterladen zu vermei-den – er kann sich dabei an der Echtzeit-Nutzlast orientieren, die ohne Zyklusunterbrechung am Display in der Kabine angezeigt wird. Ein weiteres Assistenzsystem, das ihn unterstützt, ist eine 3D-Steuerung, die nachträglich aufgebaut wurde. „GPS hat sich bewährt. Schon 2D im Automatikmodus wird inzwischen bei 14 Baumaschinen genutzt, um eine Sohle abzuziehen“, erklärt Markus Kubaile, technischer Leiter bei der Kafril-Gruppe. Präziser und auf Anhieb ohne Nacharbeiten ein Arbeitsergebnis erzielen, ist ein Vorteil. Den weiteren definiert Tilo Schröter so: „Wir sind effizienter und können dadurch Personal für das Abstecken einsparen. Der Fahrer sieht bereits die fertige Baugrube als digitales 3D-Modell auf dem Monitor und kann sich dann an der Soll-Höhe orientieren.“ Übersichtlich angezeigt werden Draufsicht, Längsprofil und Querprofil, Höhendifferenz, Stationierung, Querwert zur Achse und absolute Position. Die Bedieneinheit berechnet mehrmals pro Sekunde die exakte Position der beiden Löffelspitzen mithilfe der beiden GPS-Antennen sowie der exakten Neigung des Oberwagens und der Winkelstellung von Ausleger, Stiel und Löffel. Das reduziert ein Abstecken mit Pflöcken. Bei Punktverlust muss der Fahrer nicht mehr auf den Vermesser warten oder sich an die Soll-Werte zwischen zwei Punkten herantasten, sondern kann auf Anhieb das Erd- und Feinplanum erstellen. 

„Solche Technologien tragen dazu bei, die Produktivität auf der Baustelle zu erhöhen“, so Holger Schulz, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Zeppelin Baumaschinen, bei einem Besuch einer Kafril-Baustelle in Leipzig. Dort informierte er sich beim Management über die An-forderungen, die Katrin Weist und Tilo Schröter sowie ihr Team an Cat Technologie stellen. Allen voran die Betriebskosten müssen passen. „Das Kraftstoffverhalten unserer neuen Bag-ger hat uns positiv überrascht. Ich hätte hier mit mehr gerechnet“, räumt Tilo Schröter ein. Dass sich der Kraftstoffverbrauch in diese Richtung entwickelt, liegt am neuen Smart-Mode-System, das die Motor- und Hydraulikleistung automatisch an die Arbeitsbedingungen anpasst und so den Kraftstoffverbrauch reduziert sowie die Leistung verbessert. Aber auch der Fahrer hat seinen Anteil daran, bestätigt Holger Schulz: „Es kommt viel auf den Maschinisten an. Er spielt eine Hauptrolle und muss sein Arbeitsgerät auch effizient nutzen.“ Dass die Fahrer daran arbeiten, fördert die Kafril-Gruppe mit einer Schulung. Dabei steht beispielsweise auch verschleißarmes Arbeiten im Fokus. „Wir versuchen den Mitarbeitern näherzubringen, wie sie Anbaugeräte noch wirkungsvoller einsetzen“, so Tilo Schröter. Hierbei unterstützt der hydraulische Schnellwechsler Oilquick. Eine Zentralschmieranlage beugt außerdem dem Verschleiß der Gelenke, Lager und Bolzen weitestgehend vor und erspart den Maschinisten das tägliche Abschmieren. Positive Erfahrungen im Abbrucheinsatz wurden bislang mit Kettenabstreifern gemacht. Sie vermeiden, dass Moniereisen in die Laufwerkskette eingezogen werden und schützen somit den Oberwagen vor Beschädigungen. 

Der Fokus liegt bei Aufträgen in Mitteldeutschland. Der Maschinenpark ist darauf ausgerichtet: 13 Cat Baumaschinen bewältigen Abbrucharbeiten, weitere sechs sind im Recycling im Einsatz und weitere neun übernehmen Erdbautätigkeiten. Drei Tieflader sorgen für die Transporte. „Uns ist es wichtig, dass wir die Maschinen noch selbst umsetzen können. Wir achten auf Flexibilität“, so die Geschäftsführerin. Das gilt auch für die Werkstatt, die sich um die War-tung des Maschinenparks kümmert. 

Rund 185 Mitarbeiter beschäftigt die Firmengruppe, die am 13. April 1991 von Jens Karnahl, Karl-Heinz Fraatz und Klaus Ihle gegründet wurde – die Anfangsbuchstaben bildeten den Firmennamen. Mit einer Bankettfräse fingen die drei Jungunternehmer vor 33 Jahren an. Längst hat sich die Unternehmensgruppe in der Baubranche etabliert. Zu den Referenzen gehören etwa Projekte von BMW und Porsche in Leipzig, der City Tunnel Leipzig, der City Tunnel Magdeburg, die Nordbahn am Flughafen Leipzig/Halle, die Atmira Big Box Erfurt, die Abbruchmaßnahmen für das Opelwerk Bochum, die Lennetalbrücke im Sauerland, die Autobahnbrücken Volkersbach sowie Krondorf und Brückenbauwerke an der BAB 10/24 sowie die Aushubarbeiten für die vierstöckige Tiefgarage des Z-Towers in Riga. Immer wieder Lösungen für komplexe Aufträge zu erarbeiten, und das mit modernstem Equipment, wird als eines der Erfolgsgeheimnisse definiert. Dazu kommt, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und weiterzubilden. Typisch für den Mittelständler sind flache Hierarchien und kurze Entscheidungswege, wie Markus Kubaile bestätigt. Nach seiner Ausbildung zum Land- und Baumaschinen-mechatroniker machte er den Meister und ist inzwischen technischer Leiter. Junge Mitarbeiter in Führungsverantwortung zu bringen, ist ein weiteres Kennzeichen. Entsprechend hoch ist die Ausbildungsquote, was sich zudem in einem jungen Team widerspiegelt. Das alles wurde auch schon honoriert. Die Firmengruppe ist Träger des „Wirtschaftspreises des Landkreises Leipzig“ und des „Großen Preises des Mittelstandes“ der Oskar-Patzelt-Stiftung. 

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