Optimierung mit System

10 november 2023 | Abbruch & Recycling | Kiesel GmbH

Kiesel Austria bei Bernegger-Gruppe

 

Seit über 40 Jahren wird im Bernegger-Steinbruch Schützenstein bei Spital am Pyhrn bis in Höhen von knapp 1000 Metern Kalkstein abgebaut. Gemeinsam mit den Vertriebs- und Anwendungsexperten von Kiesel Austria optimierte das Unternehmen seine ganzjährige Förderkette durch zwei Hitachi-Gewinnungsbaggern in Kombination mit zwei Großdumpern Bell B60E 4×4.

 

Der Steinbruch Schützenstein bei Spital am Pyhrn im südlichen Oberösterreich wurde 1979 eröffnet und zählt zur familiengeführten Bernegger-Gruppe mit heute rund 1000 Mitarbeitern. Die Gewinnung von mineralischen Rohstoffen und Betonproduktion ist nach wie vor eine Kernsparte des Unternehmens mit Hauptsitz in Molln, dass sich an insgesamt 20 Standorten über Tochterbetriebe und Beteilungen auch in den Bereichen Bau und Umwelttechnik engagiert.

 

Gut 500.000 Tonnen Kalkstein pro Jahr werden in Spital am Pyhrn abgebaut und im Jahr 2011 erneuerten Werk zu hochwertigen Zuschlagstoffen, Straßen- und Tiefbaumaterialien, Wasserbausteinen und Kalkdünger verarbeitet. Ein Großteil davon verbleibt nicht in der Region, sondern wird über Ganzzüge an verschiedene Bernegger-Zwischenlager verbracht. Über ein eigenentwickeltes Container-Wechselsystem im kombinierten Bahn/LKW-Verkehr erreichen die Materialien zudem direkt und umweltfreundlich Bernegger-Bauprojekte oder Kundenbaustellen im ganzen Land.

 

Anspruchsvoller Tagebau
Knapp 750 Meter vom Werk mit Hochsilolager, Bahnverladung, Transportbetonwerk und Recyclinganlage entfernt liegt der Steinbruch Schützenstein. Dessen Vorbrecherplatz mit rund 10.000 Tonnen überdachtem Gesteins-Zwischenlager ist via Förderband über eine Bundesstraße hinweg mit dem tiefergelegenen Werk verbunden. Auf knapp 20 Hektar Abbaufläche erheben sich derzeit insgesamt 13 Abbausohlen, die höchste in 984 Metern knapp 200 m über dem Vorbrecher. Abgebaut wird im Sprengverfahren bei Wandhöhen von 15 m und Bermenbreiten von rund 9 Metern.

 

Entsprechend anspruchsvoll gestalten sich Verladung und Transport des Rohhaufwerks in Größen bis 1000 mm: Einzeldistanzen bis 2000 Meter, engste Kehren und Gefälle bis 18 % kennzeichnen die Umläufe für die Transportgeräte, deren Betrieb bei feuchter Witterung oder frühzeitig einsetzenden winterlichen Verhältnissen zusätzlich erschwert wird. Zu unsicher ist hier der Einsatz von klassischen 4×2-SKW – bis Ende 2021 versorgten folglich vier knickgelenkte 6×6-Vierzigtonner den Vorbrecher, wobei die Gesamtförderleistung bei Fahrtzeiten bis 30 Minuten etwa bei 2000 Tonnen pro Schicht lag.

 

Lösungen gesucht 
Bei der anstehenden Erneuerung der Schützensteiner Förderkette suchten die Bernegger Verantwortlichen im Herbst 2021 auch das Gespräch mit den Kundenberatern von Kiesel Austria unter Federführung von Gebietsverkaufsleiter Mario Popatnik sowie den Gewinnungsspezialisten innerhalb der Kiesel-Organisation. Auf Basis der Einsatzprofile von Ladegeräten und Transportfahrzeugen erstellten die Experten exakte Bedarfsanalysen. Von Beginn an standen hier auch Optimierungspotenziale, wie höhere Auslastung, geringerer Personalaufwand und größere Wirtschaftlichkeit im Mittelpunkt der Betrachtung. Nach eingehender Evaluierung der Ergebnisse und alternativer Angebote entschied man in Spital am Pyhrn schließlich zugunsten der Kiesel-Systemlösung Hitachi/Bell.

 

Als Ersatz für die bestehenden 70- u. 50 Tonnen-Bagger lieferte Kiesel Austria im Mai 2021 bzw. September vergangenen Jahres einen Hitachi ZX890LCH-7 sowie einen Hitachi ZX530LCH-7, jeweils mit steinbruchspezifischer Ausrüstung. Während der 382-kW-starke 90-Tonner mit 5,2-m³-Felslöffel als Hauptgerät in der Verladung arbeitet, kann der kompaktere 55-Tonner (296 kW, 3,5-m³-Felslöffel) je nach Bedarf flexibel im Betrieb oder an anderen Bernegger-Standorten eingesetzt werden.

 

Kein gemischtes Doppel, sondern ein wahres Power-Tandem gewährleistet jetzt den Transport in Schützenstein: Zwei Bell B60E 4×4 ersetzen seit Anfang 2022 im Normalbetrieb die ursprünglichen vier Vierzigtonner. Wie bereits in zahlreichen europäischen und österreichischen Betrieben gab in Spital am Pyhrn nicht nur die große Transport-Kapazität von 55 Tonnen Nutzlast der 35-m³-Mulde den Ausschlag. Einmal mehr überzeugte der knickgelenkte Zweiachs-Muldenkipper mit Allrad-Antrieb vor allem mit seinen besonders auf exponierte Hartsteinbrüche zugeschnittenen Fahreigenschaften: Sichere 4×4-Traktion an Steigungen, große Sicherheitsreserven dank feinfühlig dosierbarem Retarder, einstellbare Geschwindigkeitsbegrenzung und hoher Komfort durch aktive Aufhängungen bzw. große Federwege an Vorder- und Hinterachse.

 

Und auch in punkto Wirtschaftlichkeit erfüllen die beiden Bell-Flaggschiffe alle Erwartungen. Mit dokumentierten Schichtleistungen von 2000 Tonnen erreichen jetzt zwei Fahrer zuverlässig das Tagessoll. Der Durchschnittsverbrauch liegt nach jetzt 13 Betriebsmonaten bei knapp 20 l/h, was eine markante Kostenersparnis gegenüber der ehemaligen 6×6-Flotte ausmacht und spürbar zu der innerhalb der Bernegger-Gruppe intensiv verfolgten Reduzierung der CO2-Bilanz beitragt. Darüber hinaus rechnet man auch in Spital am Pyhrn mit geringeren Reifenkosten gegenüber den Dreiachs-Knicklenkern, die zudem gerade in engen Kehren einen höheren Aufwand in der Wegepflege verursachen.

 

Gute Perspektiven
Neben der Wirtschaftlichkeit schätzen die Bernegger-Verantwortlichen vor allem auch die Vielseitigkeit der wendigen Sechzigtonner – etwa bei der Rückverladung im Zwischenlager, dem Handling großstückiger Felsblöcke oder in Abraum und Verfüllung. Dabei werden die Anforderungen an die Förderkette in Schützenstein nicht geringer: Die geplante Erweiterung der Abbaufläche um 8 – 10 Hektar bringt nochmals rund 250 Höhenmeter mehr. Bei der dann erreichten Abbauhöhe von rund 1200 Metern wird der Bedarf an leistungsfähigen Ganzjahresfahrzeugen sicherlich noch höher.

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