Bei Kanalarbeiten im mittelfränkischen Steinsfeld-Endsee stieß das Bauunternehmen LEONHARD WEISS auf teilweise massive Gipsvorkommen. Durch den Einsatz einer KEMROC-Kettenfräse EK 140_1000 blieb der Aushub eines Leitungsgrabens für den neuen Schmutzwasserkanal trotzdem im Zeitrahmen, zudem wurden die Kosten für Aushub und Verfüllmaterial in Grenzen gehalten.
Die Gemeinde Steinsfeld in Mittelfranken erneuert umfangreich ihre Infrastruktur. So wurde unter anderem beschlossen, in der Hauptstraße des Ortsteils Endsee den vorhandenen Mischwasserkanal in einen Regenwasserkanal umzufunktionieren sowie ergänzend einen neuen Schmutzwasserkanal einzuziehen. Beim Aushub eines Leitungsgrabens für die neuen Schmutzwasserleitungen DN200 und DN250 hatten die Experten des ausführenden Unternehmens LEONHARD WEISS eine bereits aus dem Bodengutachten bekannte Schwierigkeit zu meistern: Der Untergrund besteht teilweise aus lockerem Boden, teilweise aber auch aus hartem Gips, welcher stellenweise sogar massiv bis in 4,50 m Grabentiefe reicht. Die übliche Vorgehensweise, den Leitungsgrabenaushub mit einer herkömmlichen Querschneidkopffräse am Hydraulikbagger durchzuführen, versprach bei diesen Bodenverhältnissen kein zweckdienliches Verfahren zu sein. Aber der für diese Baustelle verantwortliche Polier Rainer Walch hatte von der erfolgreichen Verwendung einer Kettenfräse auf einer seiner früheren Baustellen
Graben ohne Schwenken
Die patentierten Kettenfräsen von KEMROC besitzen zwischen ihren beiden Schneidköpfen eine mit Fräsmeißeln besetzte, umlaufende Fräskette. Diese entfernt den beim Fräsen in festem Gestein entstehenden Mittelsteg, den herkömmliche Querschneidkopffräsen stehen lassen und der erst durch seitliches Schwenken oder durch ein anderes Bagger-Anbaugerät gelöst werden kann. Kettenfräsen dagegen formen einen Graben mit geraden Wänden, genau definierter Breite und ohne Mittelsteg. Ein mit dem Überschneiden verbundener Mehraufwand an Arbeitszeit und Energie wird vermieden, entsprechend wirtschaftlich kann der Aushub ausgeführt werden. Noch eine Tatsache kam dem Bauleiter Martin Fuchs bei seinem Projekt in Steinsfeld-Endsee gerade recht: „Das seitliche Schwenken einer herkömmlichen Querschneidkopffräse zwischen den Verbauplatten wäre schwierig und gefährlich gewesen. Insgesamt ist der Einsatz einer Kettenfräse deutlich komfortabler und schonender für Mensch und Maschine.“
Schnell und schonend
Anfang Dezember 2019 war der Grabenbau durch den mit Gips durchsetzten Boden noch in vollem Gange; laut dem Bodengutachten sollte der Einsatz der Kettenfräse EK 140_1000 (Fräsbreite: 1.000 mm) am 32-Tonnen-Bagger noch weitere zwei Wochen notwendig sein. Einen Zwischenstand über deren Leistungsfähigkeit konnte der Bauleiter Martin Fuchs aber schon durchgeben: „Weil das Material so inhomogen ansteht, kann man auf dieser Baustelle keine pauschale Vortriebsleistung dieser Maschine-Anbaugerät-Kombination nennen. Aber das vereinfachte Verfahren –kein Schwenken des Baggers und kein Abbrechen des Mittelstegs –bringt uns einen spürbaren Zeitvorteil. An einem Grabenabschnitt mit einem massiven Gipsvorkommen bis in 4,50 m Tiefe erreichten wir bis zu 5 m Vortriebsleistung je Arbeitstag, das sind bestimmt 20 Prozent mehr als mit einer herkömmlichen Querschneidkopffräse.“ Seite 3/5
Nach diesem Teilabschnitt in der Hauptstraße von Steinsfeld-Endsee gehen für das Unternehmen LEONHARD WEISS die Arbeiten in den Anliegerstraßen weiter. Auch dort wird laut Bodengutachten mit Gipsvorkommen zu rechnen sein und der Bauleiter Martin Fuchs hat bereits wieder die Verwendung einer Kettenfräse für die kritischen Grabenabschnitte vorgesehen.