Bei der Arbeit

30 maart 2023 | Stallbau | SAC Netherlands BV

„Wir melken mit dem Mercedes unter den Melkständen“

 

Anfang 2022 stiegen die Unternehmer Atte und Hanny Wiarda-Galama von Kühen auf Ziegen um. Eine große Veränderung, die das Ehepaar gründlich angegangen ist. Die 900 Ziegen werden mit dem allerersten 2RO von SAC, einem Außenmelker-Karussell, gemolken. „Die Milchqualität ist sehr gut, die Ziegen fühlen sich beim Melken wohl, und wir haben viel Freude beim Melken.“

 

Noch nie zuvor hatten sie eine Ziege gemolken, und dennoch wussten Atte und Hanny Wiarda-Galama genau, was sie von ihrem neuen Melkstand, dem Herzstück ihres Hofes, erwarteten. Sie besichtigten die ersten Vorführstände des 2RO-Außenmelkers, den die Ingenieure von SAC damals entwickelten. „Ausnahmsweise durften wir zuschauen“, erzählt Atte Wiarda an seinem Küchentisch in Raerd, einem kleinen Dorf in der niederländischen Provinz Friesland. „Ich war noch gar nicht aus dem Stall, und wir waren uns trotzdem sicher: Dieser Melkstand sollte es werden.“ Der 2RO war noch nicht ausgereift. Es war im Sommer des Jahres 2021. Die Unternehmer hatten noch ein paar Monate bis zur Umstellung Zeit. Anfang 2022 war es dann so weit. Atte und Hanny Wiarda-Galama konnten ihre Ziegen im neuen 2RO melken. „Eigentlich hatten wir einen Teststall“, lächelt Wiarda. „Und der funktionierte von Anfang an gut. Es wurden einige kleinere Anpassungen vorgenommen, aber nichts Gravierendes. Das Melken klappte vom ersten Tag an, wie es sein sollte, und die Zusammenarbeit war und ist immer noch sehr angenehm.“ Wenn zum Beispiel ein Update am Melkstand gemacht werden muss, ist immer ein Techniker anwesend. „Er bleibt so lange, bis die Reinigung abgeschlossen ist, um etwaige Störungen zu beheben.“

 

Zügiges und einfaches Melken
Ein solider Melkstand mit bewährter Technik: So beschreiben Atte und Hanny Wiarda-Galama das Karussell nach einem Jahr Melkbetrieb. „Die Milchqualität ist sehr gut, die Ziegen fühlen sich beim Melken wohl, und wir haben viel Freude beim Melken.“ Dass das Melken so angenehm ist, liegt hauptsächlich am QuickUp, den Melkbechern, die von der Plattform aus reibungslos an die Zitzen geführt werden. Aus ergonomischer Sicht bietet der patentierte QuickUp viele Vorteile, weil nur eine vertikale Bewegung ausreicht, um die leichten Becher anzusetzen. Und es hat auch Vorteile für die Ziegen. „Es können alle Ziegenarten gemolken werden: kleine, große, lange, kurze und mit unterschiedlichen Zitzen.“  Die Melker befinden sich während des gesamten Melkvorgangs an derselben Stelle, während die Ziegen in einem gleichmäßigen Tempo vorbeikommen. „Ähnlich wie in dem Karussell, in dem wir 20 Jahre lang die Kühe gemolken haben“, erläutert Wiarda und fügt hinzu, dass sie immer zu zweit melken. „Eine Person steht im Karussell, während die andere die Ziegen bringt und sich um alle anderen Arbeiten drumherum kümmert. Die Ziegen kommen zügig, weil sie im Karussell Lockfutter bekommen.“ Der Neubau wurde in den vorhandenen Ställen errichtet, einschließlich eines Wartebereichs für etwa 600 Ziegen. „Sie stehen dort maximal eine Dreiviertelstunde, länger sollten sie nicht warten“, erklären die Ziegenhalter. „Die Ziegen sollen so schnell wie möglich in ihre Streuboxen zurückkehren, wo sie fressen und sich hinlegen können, also Milch produzieren.“ In gut anderthalb Stunden haben sie ihre Herde gemolken, den Melkstand gereinigt, die Herde gefüttert und versorgt. „Das Melken muss zügig und einfach vonstattengehen. Das hatten wir bereits bei den Kühen gelernt.“

 

Die Technik zu nutzen, heißt Zeit sparen
Die Technik im 2RO ist unabdingbar. Ziegen, die während des Melkvorgangs aus dem Sichtfeld verschwinden, werden vom Computer verfolgt. „Wenn sie nur bis zu 75 % ihrer Produktion gekommen sind, bleiben sie stehen“, führt Wiarda als einen großen Vorteil an. „So bleiben die Ziegen im Blick, ohne dass wir selbst ständig auf und ab gehen müssen.“ Auch die technischen Vorzüge rund um das Melksystem, wie z. B. die Separierung, werden von den Ziegenmelkern ausdrücklich gelobt. „Die benutzen wir sehr oft.“ Die Ziegen werden zum Beispiel für die Deckgruppe separiert. „Wir müssen nicht die ganze Herde durchsuchen, denn das kostet sehr viel Zeit. Die Ziegen, die wir brauchen, werden von uns hineingeführt, sie werden separiert und kommen in eine gesonderte Streubox, bereit für die Kontrolle. Das spart wirklich viel Arbeit.“ Wiarda rechnet vor: „Wenn man bei wiederkehrenden Arbeiten 10 Minuten pro Tag einsparen kann, bedeutet das eine Stunde pro Woche und eine ganze Arbeitswoche im Jahr.“

 

Computergesteuertes Arbeiten
Vor allem Hanny Galama arbeitet computergesteuert. „Morgens sehe ich bereits, welche Ziegen zu wenig produziert haben.“ Auf dem Touchscreen – „sehr praktisch“ – wählt sie die Ziegen aus. „Sonst laufe ich die ganze Zeit mit dem Gedanken herum, dass ich auf diese und jene Ziege ein Auge haben muss. Dank der Ziegenauswahlfunktion weiß ich, auf welche Ziegen ich achten soll.“ Sie ist überzeugt, dass die Technik die Arbeit noch weiter erleichtern kann. „Der Computer weiß sehr viel. Dieser Melkstand denkt fast wie der Unternehmer. Das Melken bleibt natürlich Menschenwerk, aber man muss lernen, den Signalen des Computers zu folgen.“ Als Beispiel erwähnt sie die unterschiedlichen Farben, die der Bildschirm bei den Ziegen anzeigt. „Damit bekommt die Ziege einen Hinweis. Orange bedeutet zu wenig Milch, bei Lila haben wir sie schon selbst ausgewählt, und bei Grün ist alles in Ordnung.“ Die Möglichkeiten des Melkstandes sind vielfältig. „Wenn ich die Halssperre zu lasse, drehen sie eine weitere Runde, und die Ziege kommt noch einmal vorbei. Zum Beispiel bei einer schwierigen Ziege, aber auch wenn ich bei einer die Temperatur messen möchte. Das funktioniert auf Knopfdruck“, erklärt Hanny Galama. „Bei einer kranken Ziege sollten man nicht zögern, sie zu behandeln. Sie sind noch anfälliger als Kühe.” SAC beherrscht diese Technik sehr gut“, wiederholt Atte Wiarda. „Wir verlassen uns auf diese Technik. Das ist wirklich der Mercedes unter den Melkständen.“

 

Weniger Kapital, besseres Ertragsmodell
Die Umstellung von 120 Kühen auf 900 Ziegen war groß. Am 13. Oktober 2021 waren die Kühe weg. Drei Monate haben sie für die Betriebsumstellung gebraucht. „Wir hatten keine Tiere, mussten nicht melken, und es gab kein Abkalben. Wir konnten uns komplett auf den Stallumbau für die Ziegen konzentrieren.“ Derzeit werden 900 Ziegen gemolken, mit dem Ziel, den Bestand auf 1100 Ziegen zu vergrößern. Dies ist bereits genehmigt. „Und diese 200 zusätzlichen Ziegen in diesem Stall bedeuten nur 15 Minuten mehr Melkaufwand pro Runde. Das lässt sich leicht machen.“

 

Viel Arbeit, aber nichts bereut
Am 18. Januar 2022 kamen die Ziegen aus zwei verschiedenen Betrieben. „Nein, wir haben es noch keinen einzigen Tag bereut“, sagt Atte Wiarda und schaut zu seiner Frau Hanny. „Nein, nicht einmal ich“, sagt sie. „Obwohl es jetzt mehr zu tun gibt, da ich noch einen anderen Job nebenbei habe.“ Die Hochphase für das Ehepaar ist die Ablammzeit – von Mitte März bis Ende Mai – und der Start der Ziegen während dieser Zeit. Um die Lämmer aufzufangen und ihnen einen guten Start zu ermöglichen, wurde in einen modernen Aufzuchtraum investiert, in dem in der Ablammzeit mehrere Abrufkräfte sozusagen als „Hebammen” aushelfen. „Es ist eine fantastische Arbeit“, sagt Hanny Galama. „Die Lämmer sind anfälliger als Kälber. Man muss sich gut um sie kümmern. Es kostet viel Zeit, ihnen das Fläschchen zu geben und alles möglichst hygienisch zu gestalten. In nur wenigen Wochen werden Hunderte von Lämmern geboren, wodurch sich der Infektionsdruck stark erhöht.“ „Die Arbeit mit Ziegen ist eher Frauenarbeit“, lacht Wiarda.

 

Offenheit im Betrieb
Acht Monate nach dem Beginn organisierten Atte und Hanny Wiarda-Galama einen Tag der offenen Tür. „Auch die Nachbarschaft und die Leute aus dem Dorf waren eingeladen. Wir hatten niemals ein negatives Feedback, hielten es aber für sehr wichtig, unseren Betrieb zu öffnen.“ Für die anderen Ziegenhalter bot sich die Gelegenheit, das 2RO-Karussell zu bewundern, das erste weltweit. Aus diesem Grund kamen auch viele ausländische Gäste zur Besichtigung nach Raerd. „Wir sind sehr zufrieden, vor allem mit dem ersten Jahr. Die Ziegen geben durchschnittlich 1100 Liter Milch im Jahr, aber uns sind vor allem die Unkompliziertheit und das Ergebnis wichtig. Nein, wir können wirklich nichts Schlechtes sagen.“

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